Diese Darstellung versucht die komplexen Informationen zu visualisieren die mit Big Data gesammelt und analysiert werden können.

Big Data: was, wie und warum?

Diese Darstellung versucht die komplexen Informationen zu visualisieren die mit Big Data gesammelt und analysiert werden können.

Big Data wird zur Verarbeitung und Analyse großer Datenmengen genutzt. Da diese aufgrund ihrer Größe, Vielfalt und Geschwindigkeit mit herkömmlichen Methoden schwer zu handhaben sind.
Diese Daten stammen aus verschiedenen Quellen, zum Beispiel aus sozialen Medien, Sensoren, Transaktionen und anderen digitalen Aktivitäten.

Der Einsatz von Big Data ermöglicht Unternehmen und Organisationen Muster und Trends zu identifizieren. Diese systemischen Erkenntnisse ermöglichen die beziehungsweise unterstützen bei der qualifizierten Entscheidungsfindung. Big Data wird in der Wirtschaft für die Analyse von Kundenverhalten, Optimierung von Betriebsabläufen, Vorhersage von Trends und vielem mehr verwendet.

In der Wissenschaft wird Big Data zur Analyse komplexer Phänomene wie Klimawandel, Genomik und Astrophysik eingesetzt.

Big Data Verarbeitung und Analyse

Die Verarbeitung und Analyse von Big Data erfolgen in der Regel in mehreren Schritten.

Erfassung der Daten: Big Data betrifft riesige Datenmengen aus unterschiedlichen Quellen. Diese Daten werden gesammelt, aus sozialen Medien, Sensoren, Transaktionen und weiteren, jeweils individuell relevanten Quellen.

Speicherung der Daten: Die Daten werden in speziellen Datenbanken oder Datenlagern gespeichert. Traditionelle Datenbanken sind oft nicht in der Lage, diese großen Datenmengen effizient zu handhaben, daher werden häufig verteilte Systeme oder Cloud Speicherlösungen eingesetzt.

Verarbeitung der Daten: Zur Datenanalyse werden verschiedene Technologien und Tools eingesetzt. Dazu gehören zum Beispiel Hadoop und Apache Spark. Diese Frameworks ermöglichen die parallele Verarbeitung großer Datenmengen über verteilte Systeme von Computern.

Analyse der Daten: Die eigentliche Analyse erfolgt durch verschiedene Methoden, darunter statistische Analysen, maschinelles Lernen und Data Mining. Hier werden also die Muster, Trends und Zusammenhänge in den Daten identifiziert.

Visualisierung der Ergebnisse: Die gewonnenen Erkenntnisse werden meist in verständlicher Form visualisiert, um sie für Entscheidungsträger zugänglich zu machen. Die Daten werden zum Beispiel als Dashboards und Diagramme in Berichten visualisiert.

Die Analyse von Big Data kann verschiedene Ziele haben, je nach den Bedürfnissen der Organisation oder des Unternehmens. Dazu gehören die Vorhersage von Trends, die Optimierung von Prozessen, die Identifizierung von Risiken und Chancen, personalisierte Empfehlungen und vieles mehr.

Analyse Methoden

Die Big Data Analyse umfasst eine Vielzahl von Methoden, die je nach den spezifischen Anforderungen und Zielen eines Projekts eingesetzt werden können. 

Die meistgenutzten Analysemethoden sind hier aufgelistet.

Deskriptive Analyse: Diese Methode bezieht sich auf die Analyse von historischen Daten, die die Identifizierung von Mustern und Trends ermöglicht. Sie beantwortet die Frage „Was ist passiert?“ und bietet einen Überblick über vergangene Ereignisse.

Predictive Analyse: Hier werden Modelle und Algorithmen verwendet, für die möglichst genaue Vorhersage zukünftiger Ereignisse oder Trends. Maschinelles Lernen spielt eine große Rolle bei der Entwicklung dieser Vorhersagemodelle, die auf historische Daten ausgerichtet sind.

Prescriptive Analyse: Diese Methode geht einen Schritt weiter als die predictive Analyse. Sie schlägt Handlungsrichtlinien zur Erreichung definierter Ziele vor und sie beantwortet die Frage „Was sollten wir tun, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen?“. Dadurch bietet sie Einblicke, die oft zu direkten Handlungsempfehlungen führen.

Diagnostische Analyse: Hier steht die Suche nach den Ursachen für bestimmte Ereignisse oder Trends im Fokus. Die diagnostische Analyse beantwortet also die Frage „Warum ist etwas passiert?“ und ermöglicht so die Wurzeln von Problemen oder Chancen zu verstehen.

Text Analyse: Diese Methode analysiert unstrukturierte Textdaten aus Social Media, Kundenbewertungen oder anderen textbasierten Quellen. Ein Standardwerkzeug zur Extrahierung von Informationen aus Textdateien ist hier zum Beispiel das Natural Language Processing (NLP).

Maschinelles Lernen: Dies ist eine breite Kategorie, die verschiedene Algorithmen und Modelle umfasst. Es ermöglicht Computern aus den Daten zu lernen und dann Vorhersagen zu treffen. Klassifikation, Regression, Clustering und neuronale Netzwerke sind Beispiele für maschinelles Lernen.

Data Mining: Data Mining beschreibt das Entdecken von verborgenen Mustern und Zusammenhängen in großen Datensätzen. Es umfasst Techniken wie Clustering, Assoziationsregeln und Entscheidungsbäume.

Spatial Analyse: Wenn räumliche Daten eine Rolle spielen, wird die Spatial Analyse eingesetzt, um Muster in geografischen Daten zu identifizieren. Dies ist in Bereichen wie Logistik, Standortplanung und Umweltwissenschaften relevant.

Diese Methoden können einzeln oder in Kombination angewendet werden, abhängig von den spezifischen Anforderungen und Zielen des jeweiligen Big Data Projekts. Die Auswahl der geeigneten Methode hängt dabei von der Art der Daten, der verfügbaren Infrastruktur und den gewünschten Erkenntnissen ab.

Big Data Datenspeicherung

Die Datenspeicherung bei Big Data unterscheidet sich von der Standard Datenspeicherung in mehreren Schlüsselaspekten, die im Folgenden aufgeführt sind.

Skalierbarkeit: Big Data erfordert im Umgang mit der enormen Menge an Daten eine hohe Skalierbarkeit. Traditionelle Datenbanken haben häufig Schwierigkeiten, mit dem Volumen, der Vielfalt und der Geschwindigkeit von Big Data umzugehen. Daher werden hier verteilte Datenbanken oder NoSQL Datenbanken eingesetzt, die horizontal skalierbar sind und die Datenmengen über mehrere Server oder Knoten verteilen.

Datenmodelle: Big Data umfasst oft strukturierte, unstrukturierte und semistrukturierte Daten. Herkömmliche Datenbanken dagegen sind nur für strukturierte Daten optimiert. Aber Big Data Speicherlösungen wie Hadoop Distributed File System (HDFS) und NoSQL Datenbanken ermöglichen die Flexibilität, mit verschiedenen Datenformaten umzugehen, einschließlich Text, Bilder, Videos und mehr.

Geschwindigkeit: Big Data Anwendungen erfordern schnelle Datenzugriffe und hohe Verarbeitungsgeschwindigkeiten. Daher werden In-memory-Datenbanken, die Daten im RAM speichern und damit schnellen Zugriff ermöglichen, bei Big Data Anwendungen häufig genutzt. Traditionelle Datenbanken speichern Daten auf Festplatten, das ist aber meist deutlich langsamer als In-Memory-Speicher.

Verteilte Speicherung und Verarbeitung: Große Big Data Speicherlösungen nutzen  verteilte Speicher- und Verarbeitungssysteme. Dabei werden die Daten über mehrere Knoten oder Server verteilt und damit die Last verteilt und gleichzeitig die Verarbeitungsgeschwindigkeit erhöht. Hadoop und Spark sind Beispiele für Frameworks, die auf verteilten Systemen basieren.

Kosten: Die traditionelle Datenspeicherung ist teuer und aufwändig, wenn große Datenmengen gespeichert und verarbeitet werden müssen. Für viele Big Data Anwendungen sind Cloud-basierte Lösungen eine kosteneffiziente Möglichkeit, Ressourcen nach Bedarf zu skalieren.

Insgesamt liegt der Fokus bei der Datenspeicherung im Big Data Bereich auf Skalierbarkeit, Flexibilität und Geschwindigkeit. Das ermöglicht den Anforderungen an die Verarbeitung großer und vielfältiger Datenmengen gerecht zu werden.

Tools und Technologien

Es gibt viele Technologien und Tools, die für die Verarbeitung von Big Data eingesetzt werden. 

Hier sind einige davon.

Hadoop: Ist ein Open-Source Framework, es wurde für die verteilte Speicherung und Verarbeitung großer Datenmengen konzipiert. Dieses Framework besteht aus dem Hadoop Distributed File System (HDFS) für die Speicherung und dem MapReduce Programmiermodell zur Verarbeitung.

Apache Spark: Das leistungsstarke Open-Source-Cluster-Computing-Framework wurde speziell für schnelle Datenverarbeitung und maschinelles Lernen entwickelt. Spark ermöglicht aber im Vergleich zu MapReduce eine schnellere Datenverarbeitung.

NoSQL Datenbanken: Traditionelle relationale Datenbanken sind nicht die beste Wahl für Big Data. NoSQL Datenbanken wie MongoDB, Cassandra und Couchbase bieten dagegen flexiblere Schemata und sind gut für die Verarbeitung unstrukturierter Daten geeignet.

Apache Flink: Als ein weiteres Open-Source-Streaming-Framework, ist speziell für die Echtzeit Verarbeitung von Datenströmen entwickelt und wird für komplexe Ereignisverarbeitung und maschinelles Lernen eingesetzt.

Apache Kafka: Ist eine verteilte Streaming Plattform, die für die Verarbeitung von Echtzeit Datenströmen verwendet wird. Damit ermöglicht Kafka die Integration und den Austausch von Daten zwischen verschiedenen Anwendungen.

Distributed Storage: Mit Technologien wie Amazon S3, Google Cloud Storage und Azure Blob Storage bieten skalierbare und verteilte Speichermöglichkeiten hier Anwendungen für Big Data in der Cloud.

Machine Learning Frameworks: Tools wie Tensor Flow und Scikit-Learning werden für maschinelles Lernen in Big Data Anwendungen eingesetzt. So werden gezielt bestimmte Modelle trainiert und dann Vorhersagen getroffen.

Apache HBase: Ist eine verteilte NoSQL Datenbank, die auf Hadoop aufbaut. Sie ist für schnellen, zufälligen Zugriff auf große Datenmengen optimiert.

Apache Drill und Apache Hive: Diese Tools ermöglichen die Abfrage und Analyse über eine SQL Schnittstelle, wobei Hive auf Hadoop basiert und Drill für verschiedene Datenquellen geeignet ist.

Apache Storm: Bildet ein Echtzeit Verarbeitungsframework für die Analyse von Datenströmen, dies ist besonders wichtig in Umgebungen mit hohen Anforderungen an die Echtzeitanalyse.

Diese Tools und Technologien sind nur ein Ausschnitt aus der Vielzahl der verfügbaren Optionen. Die individuelle Auswahl wird dabei von den spezifischen Anforderungen und Zielen eines jeden Projekts bedingt.

Big Data Einsatzmöglichkeiten

Big Data wird in einer Vielzahl von Branchen und Unternehmen eingesetzt, zum Beispiel in den unten aufgelisteten.

E-Commerce: Online Händler nutzen Big Data, zur Analyse des Einkaufsverhalten ihrer Kunden, für personalisierte Empfehlungen, um Lagerbestände zu optimieren und Betrug zu erkennen.

Gesundheitswesen: Im Gesundheitswesen wird Big Data zur Patientendaten  Analyse und für personalisierte Behandlung und Medikamentierung genutzt. Damit wird die Effizienz von medizinischen Behandlungen verbessert und mögliche Krankheitsausbrüche werden berechen- und vorhersagbar.

Finanzdienstleistungen: Banken und Finanzinstitute verwenden Big Data für die Betrugsprävention, Risikoanalyse, Kreditwürdigkeitsprüfungen und die Personalisierung von Finanzdienstleistungen.

Telekommunikation: Telekommunikationsunternehmen setzen Big Data zur optimierten Netzwerk Auslastung ein. Sie analysieren so auch das Kundenverhalten, verbessern die Kundenzufriedenheit und ermöglichen damit eine vorausschauende Wartung.

Produktion und Logistik: In der Fertigungsindustrie wird Big Data zur Optimierung von Produktionsprozessen und zur Qualitätskontrolle genutzt. Außerdem wird der Versand verwaltet und die Lieferkette verbessert.

Medien und Unterhaltung: Unternehmen in der Medienbranche nutzen Big Data zur Analyse des Zuschauerverhaltens und zur Empfehlung personalisierter Inhalte. Aber auch für optimierte Werbung und um den Erfolg von Marketingkampagnen zu messen.

Bildung: Bildungseinrichtungen setzen Big Data zur Lernerfolg Analyse ein, zur Erstellung personalisierter Lernpläne, individueller Studierenden Empfehlungen. Aber auch zur Verbesserung des allgemeinen Bildungsprozesses.

Regierungen: Regierungen nutzen Big Data für die Analyse von Bürgerservices und der Vorhersage von Verkehrsflüssen. Ebenso wie zur Erhaltung und Sicherung der öffentlichen Sicherheit und zur Entwicklung effektiverer politischer Strategien.

Die so generierten Erkenntnisse sind vielfältig und hängen stark von den Zielen und Anwendungen der jeweiligen Branche ab. Dazu gehören die Identifizierung von Effizienzsteigerungen, Vorhersagen von Trends, die Optimierung von Prozessen, die Personalisierung von Dienstleistungen und vieles mehr.

Insgesamt ermöglicht Big Data also eine tiefgreifende und überdisziplinäre Analyse, die organisationsweit in den unterschiedlichsten Bereichen positive Auswirkungen generiert.

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